Crash - Zwischen Liebe und Gefahr - Brockmann, S: Crash - Zwischen Liebe und Gefahr by Brockmann Suzanne

Crash - Zwischen Liebe und Gefahr - Brockmann, S: Crash - Zwischen Liebe und Gefahr by Brockmann Suzanne

Autor:Brockmann, Suzanne
Die sprache: deu
Format: epub, mobi
Herausgeber: Mira Taschenbuch Verlag


10. KAPITEL

Die Leute waren in Scharen gekommen, um das Spektakel mit anzusehen.

Crash versuchte, all die Gesichter auszublenden, die ihn aus den Zuschauerreihen anstarrten.

Er versuchte es, doch es gelang ihm nicht.

Die überlebenden Mitglieder seines SEAL-Teams – seines ehemaligen SEAL-Teams –, saßen im Saal, die Arme vor der Brust verschränkt und mit Verachtung in den Blicken.

Sie dachten, dass er Captain Lovett und Opossum auf dem Gewissen hatte. Sie glaubten dem Bericht der Spurensicherung. Und warum sollten sie auch nicht? Jeder andere tat das ja auch.

Außer Nell Burns. Gott, sie saß auch dort. Crash wurde gleichzeitig heiß und kalt, als er sah, dass sie nicht weggeblieben war. Was war nur mit ihr los? Was musste er denn noch alles sagen oder tun, damit sie sich endlich von ihm fernhielt?

Crash hatte wirklich keine Lust, sich Sorgen um Nell machen zu müssen, die herumlief und seine Unschuld beteuerte. Dabei würde sie unweigerlich die Aufmerksamkeit eben jenes Mannes auf sich ziehen, der den Admiral getötet hatte, um seine Identität verborgen zu halten.

Er wollte sich Nell lieber sicher in ihren eigenen vier Wänden vorstellen. Verdammt, er würde sie sich sogar lieber beim Frühstück im Bett mit Dexter Lancaster vorstellen, als sich Sorgen um sie machen zu müssen. Es war ihm alles recht, solange sie sich nur nicht selbst zur Zielscheibe eines Mannes ohne jegliche Skrupel machte.

Er wich ihrem Blick aus, obwohl sie wissen musste, dass er sie gesehen hatte. Er wandte ihr absichtlich die kalte Schulter zu, in der Hoffnung, dass sie gehen würde.

Aber als er sich von ihr abwandte, entdeckte er ein weiteres bekanntes Gesicht in der Menge.

Lieutenant Commander Blue McCoy saß direkt in der ersten Reihe.

Crash war überrascht, Blue hier zu sehen. Von ihm hatte er nicht erwartet, dass er zusehen und innerlich jubeln würde, wenn das Gericht ihn zum Tode verurteilte.

Er hatte gerne mit Blue zusammengearbeitet und dem stillen Mann beinahe von Anfang an sein Vertrauen geschenkt. Und er hatte gedacht, dass Blue auch ihm vertraute.

Crash versuchte, nicht in Blues Richtung zu sehen. Doch aus den Augenwinkeln bemerkte er plötzlich eine kurze Bewegung.

Als er sich umwandte, wiederholte Blue das Signal. Mit schnellen, beinahe unmerklichen Handzeichen fragte er Crash ‚Geht es dir gut?‘.

In Blues Augen lag keine Anklage, auch kein Hass und keine Feindseligkeit. Nur Sorge.

Crash wandte sich dem Richter zu, ohne etwas zu erwidern. Er konnte nichts erwidern. Was hätte er denn sagen sollen?

Er schloss seine Finger noch fester um das kleine Stück gebogenen Draht, das er in seiner Hand verborgen hielt. Er spürte, wie die scharfen Kanten der Handschellen sich ins Fleisch gruben. Er konnte es kaum erwarten, seine Ketten loszuwerden. Er konnte es kaum erwarten, den Himmel wiederzusehen.

Und vor allem konnte er es kaum erwarten, den Mann zu finden, der Jake umgebracht hatte. Er würde ihn direkt in die Hölle schicken.

Nur noch ein paar Minuten, dann war er endlich frei.

Als das Gericht zu tagen begann, schaltete Crash ab. Er ließ das Prozedere über sich ergehen, ohne dass er irgendetwas davon mitbekam. Die Stimmen der Anwälte nahm er nur als leises Grummeln im Hintergrund wahr.



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